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Be Sure To Share (Chanto tsutaeru)

IMDB/OFDB

Japan, 2009

Regie: Shion Sono

Shiro’s Vater, seines zeichens Lehrer und leidenschaftlicher Fußballtrainer leidet an Krebs und hat nicht mehr lange zu leben. Der gutherzige, aber strenge und eher verschlossene Familienvater beginnt erstmalig, sich seinem inzwischen erwachsenen Sohn zu öffnen und träumt davon ein letztes mal mit Shiro angeln zu gehen, sobald sein Zustand es zulässt. Als kurze Zeit später auch bei Shiro Krebs diagnostiziert wird, setzt dieser alles daran, seinem Vater diesen Wunsch zu erfüllen…

Shion Sono. So ziemlich jeder Japanophile Kinogänger kriegt in letzter Zeit strahlende Augen, wenn er diesen Namen hört. Mit seinem letztjährigen Festivalliebling Love Exposure machte er mit einem großen Knall deutlich, dass wir es hier wohl mit dem hoffnungsvollsten Talent zu tun haben, das Japan gerade  zu bieten hat. In dem knapp vierstündigen Mammutwerk verwurstete er Versatzstücke verschiedenster Genres wie Liebesdrama und -komödie, skurille Martial Arts-Einlagen, Familiendrama und sogar ein paar blutige Splattermomente. Er Philosophierte über sexuelle Perversion, Katholizismus, Schuldgefühle und wahre, unschuldige Liebe. Erstaunlicherweise kam dabei kein zusammenhangloser Genrebastard für interessierte Kuriositätensammler, sondern einer der bewegendsten, schlauesten, bildgewaltigsten und kurzweiligsten Filme der jüngeren geschichte heraus.

Was hatte dieser Kerl sonst noch so im Programm? Unter anderem war da ein düsterer Thriller über rätselhafte Massenselbstmorde von Schülern. Ein mehr als skuriller Horrorkracher über tödliche Haarverlängerungen. Und ein Film wie ein Schlag in die Magengrube, welcher mit seiner tragischen Story erst Betroffenheit beim Zuschauer provozierte, bis sie ihm plötzlich im Hals stecken blieb. Auch eine Art modernes Rashomon

Alles hätte man also von seinem neuen Film erwarten können, aber nicht das:  ein unaufgeregtes, kleines und einfaches Familiendrama ohne besondere verrücktheiten. Und wieder einmal erstaunt er den eingeweihten Zuschauer, diesmal eben nicht mit diversen Kaputtheiten, Schockmomenten und Aha-Effekten, sondern mit einer ruhig und einfühlsam erzählten und wunderbar bebilderten kleinen Geschichte.

Das ist auch der einzige Haken an der Sache: Dieser Film ist eben nicht der nächste große Wurf des Regisseurs, sondern “nur” toll inszeniertes Drama. Wer auf die nächste Sensation wartet, muss sich wohl oder übel bis zum geplanten Lord of Chaos gedulden. Vielmehr haben wir es mit einer kleinen Fingerübung für zwischendurch zu tun, und mit einer leisen Meditation über die eigene Vergänglichkeit.

Wertung: 7/10

Ein Kommentar

  1. sammydress schrieb:

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    Sunday, 1. February 2015 um 08:42 | Permalink

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