Japan, 1964 / 1982
Regie: Tetsuya Yamauchi
Der Matsuyama-Clan steht auf der Abschussliste des Shogunats und ein noch nicht identifizierter Ninja-Clan wurde mit seiner Auslöschung beauftragt. Die Ziele sind der Thronfolger und zukünftige Fürst Tanemaru, sowie ein Schreiben des Shogunats, in welchem Shogun Iemitsu die Amtsnachfolge des jungen Fürsten absegnet. In einigen Tagen wird ein Botschafter des Shogunats erwartet, der das Schreiben entgegen nimmt und Tanemaru nach Edo begleiten soll. Um bis dahin den Attacken der Ninja standzuhalten, holt sich der Matsuyama-Clan den Ronin Wadakuro Gorozaemon, einen überlebenden des Imazu-Clans, ins Boot, um diesen Wettlauf gegen die Zeit aufzunehmen. Der Imazu-Clan wurde einst selbst Opfer einer vom Shogun veranlassten Ninja-Invasion, und mit seiner dabei gesammelten Erfahrung soll Wadakuro die nötigen Maßnahmen treffen um die Festung zu verteidigen. Mit ihm sind drei Kameraden, die sein hartes Schicksal teilen. Gemeinsam machen sie sich daran, die Verteidigung der Burg zu stählen und alle undichten Stellen zu stopfen. Doch als das größte Problem stellt sich heraus, dass der Haushalt – vermutlich schon Jahre im voraus - bereits von Spionen und Informanten des Feindes infiltriert wurde. Um sein Ziel zu erreichen und die verborgenen Ninja in den eigenen Reihen zu enttarnen greift Wadakuro zu immer drastischeren und oft unmenschlich brutalen Maßnahmen.
Vor einiger Zeit habe ich ja die Besucher im Rahmen des Blogathons nach coolen Ninja-Streifen gefragt. Einige wurden genannt, am häufigsten aber eben jener “Ninja-Hunt”. Und recht hatten sie. Während viele der bisher von mir begutachteten Klassiker wie “Castle of Owls” oder die viel gepriesene “Shinobi No Mono”-Serie mit einer guten Portion Kitsch und Melodrama angereichert wurden – vermutlich auf der Suche nach dem größtmöglichen Zielpublikum – beschränkt sich “Ninja Hunt” ganz auf seine Stärken als spannender und atmosphärischer Actionthriller. Unaufhaltsam und gnadenlos schreitet die Handlung voran und lässt dem Zuschauer kaum einen Augenblick zum Aufatmen. Eine wirkliche Seltenheit; ich konnte kaum eine überflüssige Szene ausmachen, oder eine, die nicht entscheidend zur Handlung beiträgt oder sich mit unbedeutenden Nebenschauplätzen aufhält. Es ist genau diese fokussierte Geradlinigkeit, welche die besten Kurosawa-Streifen und manch andere Klassiker zu dem macht, was sie sind.
Auch die kraftvolle Performance von Jushiro Konoe als gnadenloser Ninja-Jäger trägt einen Teil dazu bei, dass der Film einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Selten habe ich einen derart fanatischen und kompromisslosen Charakter gesehen, der auch nicht davor zurückschreckt, große Mengen unschuldiger Männer abzuschlachten, nur um einen einzigen Verräter aufzudecken. Trotzdem bleibt die Figur immer glaubwürdig, seine Motive sind jederzeit eindeutig und das unterscheidet ihn bei weitem von irgendwelchen klischeehaften Filmgrobianen. Trotz seiner grausamen Methoden verliert er nie die Sympathien des Zuschauers. Ebenfalls lobende Erwähnung verdient der atmosphärische Soundtrack, eine Mischung aus traditionellen Klängen, verwoben zu einer experimentell anmutenden Klangcollage, die für sich genommen schon ausreichen würde, um Gänsehaut zu erzeugen.
Wertung: 9/10
1982 drehte Regisseur Yamauchi für das Fernsehen ein Remake seines eigenen Streifens, das – wenn auch für sich genommen ein gelungener Film – dem Original nichts neues hinzuzufügen weiß und zu keinem Moment dessen Spannung und visuelle Brillianz erreicht. Schauspielerisch zwar überzeugend, merkt man dem Film aber sein knappes Budget und die fließbandartige Produktionsweise durchaus an und die vermutlich auf 16mm gedrehten Farbbilder im Vollbildformat haben auch eher den Charakter einer TV-Serie, meilenweit entfernt von der klugen und extrem räumlichen Bildkomposition der ’64er Version. Die Entstehung dieser Version scheint wohl am ehesten dem Umstand geschuldet, dass das TV-Publikum zu Beginn der Achtziger Jahre einer aktuellen Produktion in Farbe wohl eher eine Chance geben würde, als einem alten S/W-Schinken in Cinemascope. Knappe dreißig Jahre später sieht das anders aus. Während das Original sich als Zeitlos erweist und immer noch seine düstere Wirkung entfaltet, wirkt das Remake eher antiquiert.
Wertung: 7/10
8 Kommentare
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